17. Kaiserslauterner Forum von ZIRP und TU Kaiserslautern
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt: Bürgerbeteiligung ist zentral für die Zukunft der Innenstädte
Veränderung in Stadt und Region geht mit der Akzeptanz der Bevölkerung besser. Das zeigte das heutige 17. Kaiserslauterner Forum – ein gemeinsames Format von Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz und dem Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung der TU Kaiserslautern. Thema waren Beteiligungsprozesse in der Stadt- und Regionalentwicklung mit besonderem Schwerpunkt auf der Zukunft der Innenstädte. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, deren Ressort die Federführung beim Regierungsschwerpunkt Innenstädte der Zukunft hat, ist überzeugt: „Die großen Veränderungen, die in der Rolle und Bedeutung der Innenstädte anstehen, sind nur mit den kreativen Beiträgen und der Akzeptanz der Bevölkerung zu gestalten. Städte gehören den Bürgerinnen und Bürgern. Das ist ihre Kernidee und ihr Ursprung, das ist auch ihre Zukunft.“
Stadt und Region mit allen und für alle, so der Titel der Veranstaltung, ist auch aus Sicht von Professorin Gabi Troeger-Weiß vom Lehrstuhl für Regionalentwicklung und Raumplanung die Quintessenz für gelungene urbane und regionale Transformation. Sie begleitet zahlreiche Landkreise auf ihrem Weg zu smarten Regionen. Gerade das Potenzial der Digitalisierung in vielen Alltagsbereichen wie Gesundheit und Mobilität, zudem in der Kommunikation zwischen Bürgerschaft und Verwaltung ist riesig und wird die nächsten Jahrzehnte prägen. „Das ist ein ständiges Austarieren zwischen Bürgernähe und digitaler Distanz mit dem Ziel einer guten Lebensqualität gerade auch in ländlichen Regionen. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist für eine moderne und nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung ein zentraler Baustein. Durch Bürgerbeteiligung kann Interesse und Engagement von Bürgerinnen und Bürgern für ihre Stadt geweckt werden“, so Troeger-Weiß. Sie verwies darauf, dass das Bundesförderprogramm zu den Smarten Städten und Regionen dezidiert eine umfängliche Bürgerbeteiligung vorsieht, auch mit digitalen Formaten.
Die Stadt- und Ortszentren in Rheinland-Pfalz sollen als wirtschaftliche, kulturelle und kommunikative Zentren des Austauschs und des Miteinanders wieder lebendiger und attraktiver werden. Das ist das Ziel der Landesregierung, das sie mit einem breiten gesellschaftlichen Beteiligungsprozess angehen will – gemeinsam mit den Menschen und allen innenstadtrelevanten Akteuren und Akteurinnen vor Ort.
Im Rahmen des Kaiserslauterner Forums machten Expertinnen und Experten von Stadt- und Regionalberatungen deutlich, wie Beteiligungsprozesse gut gelingen und zu guten Ergebnissen führen können. Die ZIRP widmet der Zukunft der Innenstadt zwei Projekte: Beim Schwerpunkt „Wissensort Innenstadt“ zielt sie darauf ab, die Orte des Wissens und der Bildung, die ohnehin in den Innenstädten sind, als Frequenzbringer und attraktive Orte für alle weiterzuentwickeln und miteinander zu vernetzen. Im Projekt „Kreative Stadt“ soll die Kultur- und Kreativwirtschaft stärker als Wirtschaftsfaktor der Innenstädte profiliert werden und ihr Beitrag in den innerstädtischen Transformationsprozessen deutlich werden. Dazu ZIRP-Geschäftsführerin Heike Arend: „Zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort, an dem Menschen gerne leben, wohnen und arbeiten, gehören lebendige, multifunktionale und smarte Innenstädte. Gemeinsam und jede Stadt für sich müssen wir an dem Zukunftsprofil der Innenstadt arbeiten.“
Impressionen
Impulse zur Veranstaltung gaben Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß (Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung an der TU Kaiserslautern), Daniela Schmitt (Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz), Dr. Sven Fries (Geschäftsführer der Stadtberatung Dr. Sven Fries, Speyer), Dipl.-Ing. M.Sc. Kristina Oldenburg (Geschäftsführerin KOKONSULT, Frankfurt a.M.) und Dr. Peter Dell (Geschäftsführer KOBRA-Büro, Landau). Dr. Swantje Grotheer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung, TU Kaiserslautern) moderierte die Veranstaltung.