Leitbild der ZIRP: Innenstadt der Zukunft
Aus ihrer Projektarbeit zur Zukunft der Innenstadt und zahlreichen Beiträgen von Expertinnen und Experten hat die ZIRP ein Leitbild „Zukunft der Innenstadt“ abgeleitet.
Ausgangspunkt war der Digitalkongress "Stadt in Bewegung - Erlebnis Innenstadt" im November 2021, gefolgt von den Diskussionen in den beiden ZIRP-Projekten „Wissensraum Innenstadt“ und „Kreative Innenstadt“.
Das Leitbild "Zukunft der Innenstadt" steht Ihnen HIER als kostenloser PDF-Download zur Verfügung.
Bei Anmerkungen und Fragen wenden Sie sich bitte an Heike Arend.
Das Leitbild
Die Innenstadt der Zukunft wird multifunktional, nachhaltig und smart sein. Sie wird geprägt von veränderten Nutzungskonzepten und lebenswerten öffentlichen Räumen.
Der Weg zur Innenstadt der Zukunft führt über integrierte Handlungskonzepte, entwickelt und getragen von Beteiligungsprozessen. Dieser Weg lässt Experimente, das Erproben von Neuem und vorübergehende Lösungen zu.
Die Vision – Innenstadt 2040
Innenstädte sind der Nährboden urbaner Innovation und sollten sich wieder auf diese Stärke besinnen.
Die Basis der Innenstadt der Zukunft ist eine aus der Bürgerschaft getragene Vision. Die Innenstadt muss alltäglicher werden. Bürgerschaftliches Engagement entwickelt für die Innenstadt gute Narrative.
Die Innenstadt der Zukunft setzt voraus, dass die Stadtbevölkerung eine Haltung zu ihren Lebensbedingungen hat. Am Anfang steht, gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie sie in Zukunft leben wollen. Die Stadt der Zukunft braucht eine sinnvolle Gewichtung zwischen Bürger- und Technologieorientierung.
Die Innenstadt – das ist Kultur, Kommunikation, Austausch, politischer Diskurs. Inspiration ist die Idee der Agora: Die wesentlichen Themen einer Stadt versammeln sich in ihrem Zentrum im öffentlichen Raum. Die Innenstadt der Zukunft braucht auch in der digitalen Transformation den analogen Ort, an dem man in aller Ruhe den Dingen auf den Grund gehen kann.
Das Ziel – Innenstadt für alle
Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von einer Stadt an erster Stelle Lebensqualität. Sie entscheidet über die Zukunft der Kommunen, auch beim Wettbewerb um Talente.
Ein guter Ort für Bewohnerinnen und Bewohner ist gesund und hat gute Luft, eine hohe Aufenthaltsqualität und Nutzung des öffentlichen Raums, eine alternsgerechte Infrastruktur und Barrierefreiheit. Ziel ist die Stadt der kurzen Wege.
Die Innenstadt ist das pulsierende Herz eines Gemeinwesens. Innenstädte müssen eine Aura haben und regional authentisch sein. Ohne starke Regionen gibt es keine Zukunft für die Städte. Eines der wichtigsten Ziele ist daher die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse.
Mittelstädte sind identitätsstiftend für eine ganze Region. Sie brauchen Erlebnisse und Anlässe, um in ihre Mitte zu kommen. Dazu müssen alle Experimentierräume nutzen und Neues wagen. Flexibilität ermöglicht neue Funktionen und bildet einen adaptiven Rahmen.
Die Innenstadt der Zukunft ist geprägt von Vielfalt an Nutzungen. Veränderte Bedarfe in der Flächennutzung erfordern ein grundlegendes Umdenken in der Gestaltung des öffentlichen Raums und der Innenstadt.
Dazu gehört ein verträgliches Miteinander unterschiedlicher Nutzungen. Die Basis sind integrierte gesamtstädtische Handlungskonzepte. Jede Kommune muss ihre eigenen Stärken erkennen. Dabei spielen Regionalität, die das Umland einbezieht, und Individualität eine große Rolle.
Der Weg – geteilte Verantwortung
Die Kommunen werden viel stärker gefordert sein, das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Sie müssen wieder Zugriff auf die Flächen und die Räume haben.
Städte und Gemeinden können den erforderlichen Wandel optimal einleiten und begleiten, zum Beispiel mit geeigneten Organisationsstrukturen, um bürgernah Neues zu erproben.
Die Landespolitik schafft gute Rahmenbedingungen. Der Input muss von der Initiative vor Ort kommen mit neuen Kooperationen, mit einem Ideen- und Instrumentenkasten, was in der Innenstadt möglich ist, und den Wegen dahin.
Beteiligungsprozesse bedeuten heute Ko-Creation: partizipativ Ideen sammeln, beraten und entscheiden. Dazu ist es wichtig Beteiligungsgegenstände zuzuspitzen, um deutlich zu machen, worum es geht.
Lebensqualität – analoge und digitale Lösungswege
Smarte Lösungen richtig eingesetzt können dazu beitragen, das gute Leben und das gute Zusammenleben zu fördern.
Es gibt eine große Erwartung der Bevölkerung an digitale Lösungen in der Innenstadt. Diese Erwartungshaltung muss in den Städten kanalisiert und beantwortet werden. Es ist jetzt das Momentum, dass Politik und Verwaltung eine gestalterische Rolle übernehmen.
Smarte Städte und Regionen bauen digitale Brücken für analoge Herausforderungen. Sie fördern die Lebensqualität mit Hilfe smarter Technologien.
Smarte Services verbinden analoge Angebote und digitales Gemeinwohl sowie analoge Infrastruktur mit digitaler Daseinsvorsorge und bauen so ein digitales Ökosystem auf.
Hier gibt es das Leitbild als PDF-Download.